Unseren Bio-Fischen einen möglichst artgerechten, naturnahen Lebensraum bieten - das ist ein ganz klares Ziel von uns in der Jagersimmerl-Fischerei.
Wer sich genauer mit Salmoniden (Forellen, Saiblinge, Äschen etc.) und deren natürlichen Lebensraum auseinandersetzt, findet sofort die wichtigsten Eigenschaften, die einen solchen artgerechten und natürlichen Lebensraum ausmachen.
Kalte, sauerstoffreiche Gebirgsbäche, Flüsse mit natürlichem Ufer und tiefen Tümpeln, kühle Seen, alle versehen mit einem kiesigem Untergrund - da sind Forellen, Saiblinge und co. zu Hause, dort fühlen sie sich wohl.
Jetzt ist es unsere Aufgabe als verantwortungsvolle Teichwirte ein Mischung zu finden, die eine artgerechte, naturnahe Haltung gewehrleistet, welche aber auch gleichzeitig für die Bewirtschaftung für uns praktikabel ist.
Zum Glück sah mein Opa, Karl Redtenbacher, in den 1960er Jahren das schon ganz genau so und hat ein wunderbares Biotop für Fische, Enten und viele andere Tierarten geschaffen.
Eine Uferbefestigung aus Holz mit der ein oder anderen Spalte, in der sich die Fische verstecken und unterstellen können, rundherum eine grüne Idylle, die immer wieder Käfer, Fliegen und Ameisen ins Wasser plumpsen lässt und ein Kiesboden der speziell in der Laichzeit den natürlich Drang der Salmoniden stillt Laichgruben ausschlagen zu können.
Wir mussten also nicht viel machen, um der Teichanlage neues Leben einzuhauchen.
Lediglich das Ufer haben wir neu mit Lärchenholzstämmen befestigt und dafür gesorgt, dass wir 2 voneinander getrennte, längliche Kanälen haben, damit wir jeweils eine Seite für Wartungs- oder Reinigungsarbeiten trockenlegen können - das hat sich mittlerweile auch schon sehr bewehrt... 😉
Nach eineinhalb Jahren Betrieb haben wir aber festgestellt, dass die Strömung in unseren Becken teilweise sehr schwach ist, und vor allem nicht sehr gleichmäßig verläuft. Dies hat zur Folge, dass die Fische sich sehr eigenartig in unseren Teichen verteilt haben. Speziell Saiblinge und Bachforellen stehen nämlich gerne genau der Strömung nach ausgerichtet im Wasser und lauern dort auf Nahrung die eventuell angespült werden könnte. All dies wäre ja noch halb so tragisch. Ein weiterer Nebeneffekt von ungleichmäßiger Strömung in den Becken ist aber auch, dass sich sämtliche Schwebstoffe an strömungsärmeren Stellen absetzten und sich dort dauerhaft ablagern. Eine solche Ansammlung von Exkrementen und anderer Schwebstoffe beeinflussen jedoch die Wasserqualität und somit auch den Lebensraum unserer Fische.
Also haben wir beschlossen dieses kleine Manko zu beseitigen und haben kurzerhand zusätzliche Öffnungen an den Verbindungsseiten der Teiche zueinander geschaffen.
Gleich nach der erneuten Flutung der Anlage war ein deutlicher Effekt erkennbar. Jetzt fließt das Wasser viel gleichmäßiger mit etwas größerer Strömung durch die einzelnen Becken. Den Fischen gefällt es sichtlich und auch die Problematik mit den Ablagerungen scheint gelöst zu sein.
Jetzt heißt es beobachten und weiter lernen... mit jedem Tag den wir in der Anlage verbringen können wir weitere Erfahrungen sammeln, welche wir versuchen auch zu nützen um den Lebensraum unserer Fische so gut wie möglich zu gestalten:
ALLES FÜR DIE FISCHE
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